Die verheerende Zwischenbilanz des Ukrainekrieges
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- Die USA und ihre wenig souverän handelnden Verbündeten in Europa haben es mit ihrer expansionsfreudigen und russlandfeindlichen Politik geschafft, Russland zum militärischen Eingreifen in der Ukraine zu provozieren. Russland ist vorzuwerfen, dass es nicht gelungen ist, seine Interessen, insbesondere die Sicherheitsinteressen im Zusammenhang mit dem weiteren Heranrücken der NATO, auf politischem Wege, friedlich zu verwirklichen.
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- Die europäische Diplomatie ist völlig gescheitert.
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- Versagt hat auch der Großteil der Medien, weil sie nicht objektiv berichten, sie wurden leicht erkennbar zur einseitigen Kriegspropaganda und trugen dazu bei, dass die Wahrheit zu den Kriegsursachen, zum Kriegsverlauf, zu den Kriegsfolgen zuerst im Krieg starb.
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- Russland ist mit dem militärischen Blitzkrieg in der Ukraine gescheitert, ebenso ist der wirtschaftliche Krieg des Westens gegen Russland gescheitert.
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- Der asiatische Wirtschaftsraum rückt dafür nun um so enger zusammen und profitiert insbesondere von der wirtschaftspolitischen und geostrategischen Irrfahrt der EU. Asien hat keinerlei Interesse an einem zerstörten oder instabilen bzw. geschwächtem Russland und auch kein Interesse am Ausbau der Einflusssphäre der USA.
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- Im aktuell extrem ressourcenvernichtenden Krieg bleibt vor allem die Ukraine auf der Strecke, der Stellvertreterkrieg des Westens gegen Russland wird auf dem Rücken der Ukraine ausgefochten. Die Ukrainer sterben und wer überleben will, flieht aus dem Land, die Infrastruktur wird mehr und mehr völlig zerstört. Das Land wird um Jahrzehnte zurückgeworfen.
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- Die USA sind aktuell, jedoch nur kurzfristig gedacht, der größte Profiteur des Krieges und finanzieren diesen Krieg deshalb auch am stärksten. Man nutzt den Krieg, um seinen Einfluss in Europa auszubauen und die EU wirtschaftlich als wachsenden Konkurrenten zu schwächen. Es wird ein tiefer Keil zwischen dem ressourcenstarken Russland und der EU getrieben, der weit über die Zerstörung der Nord-Stream-Leitung hinausgeht.
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- Die wachsende Kriegsgefahr für Europa und darüber hinaus wird von vielen Akteuren unterschätzt.
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- Das in Gang gesetzte militärische Auf- und Wettrüsten verschlingt gigantische Ressourcen auf allen Seiten, welche der Menschheit an vielen anderen Stellen, beispielsweise zur Bekämpfung der Not, der Bekämpfung von Krankheiten, bei der Folgenbeseitigung von Naturkatastrophen oder im Bereich Forschung und Entwicklung fehlen.
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- Auch umweltpolitisch ist dieser Krieg mit seinen Folgen eine Katastrophe.
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- Verlierer des Krieges sind schon heute vor allem auch die einfachen Leute, für die der Krieg zunehmend Vermögensverlust und Verarmung bedeuten.
Es bleibt im Ergebnis die Frage, wo der aktuelle Stellungskrieg enden soll?
Jedem ist bewusst, dass die menschlichen Ressourcen der ukrainischen Soldaten und der ausländischen militärischen “Unterstützungskräfte” im Vergleich zu Russland geringer sind. Jeden Tag sterben sinnlos Menschen auf beiden Seiten. Wird der Westen sich dann noch stärker, also auch personell und mit schärferen Waffen am Krieg beteiligen? Wie reagiert China, wenn Russland stärkere Unterstützung benötigt? Bis zu welcher Eskalationsstufe weitet sich der Krieg aus?
Die EU ist, entgegen mancher medialen Berichterstattung, schon jetzt auf der Verliererseite. Der eklatante Ressourcenmangel der EU ist bekannt und trotzdem bekämpft man den wichtigsten Ressourcenlieferanten. Zeitgleich ist die EU dabei, ihre Beziehungen zu China massiv zu verschlechtern.
Im internationalen Wettbewerb bleibt nicht nur Deutschland, sondern auch die EU zunehmend auf der Strecke und wir als direkt Betroffene stehen nicht für unsere eigenen Interessen ein, handeln weiterhin nicht selbstbestimmt und souverän, wie man das eigentlich erwarten müsste.
Dazu sollte sich jeder das gelungene Lied “Es ist an der Zeit” von Reinhard Mey, Hannes Wader und Konstantin Wecker anhören.
Quelle: https://youtu.be/2YkNKh6XqhE
Ivo Teichmann, MdL Sachsen