Vom Umgang miteinander

Nicht wer sich am radikalsten oder am lautesten äußert, hat recht, sondern wer sachlich und fair mit Argumenten im wertschätzenden Umgang miteinander überzeugt.

Gerade, weil es zweifellos so viele ungelöste Probleme gibt, die weit über Corona, die Klima-, Energie- und die Asylpolitik sowie Friedenspolitik hinausreichen, darf die politische Willensbildung und der Meinungsaustausch niemals mittels Straftaten erfolgen.

Soziale Medien sind bei unkritischer Nutzung ein Problem, denn sie verändern unser Menschenbild, die Art des Umganges miteinander und auch das politische Denken. Zudem werden die Handlungen und Äußerungen immer radikaler.

Wie ich es selbst regelmäßig als Abgeordneter erlebe, ist für manche Nutzer der sozialen Medien, die jeweilige Onlineplattform scheinbar ein “rechtsfreier Raum”. Da meint man, man könne mit substanzlosen Behauptungen Stimmung machen, andere Personen beleidigen und verächtlich machen. Hier zeigen sich nicht nur das zweifelhafte Niveau der “Schreiberlinge”, sondern auch erhebliche Informations- und Bildungsdefizite.

Wann haben diese Leute sich die Mühe gemacht, in persönlichen Gesprächen, im fairen Diskurs Sachverhalte aufzuklären und im Ergebnis neu zu bewerten? Viel zu oft besteht leider gar kein Interesse daran und nicht selten sind auch noch sachfremde Beweggründe mit im Spiel.

Umso mehr schätze ich die Personen, welche im Alltag lösungsorientiert, mit dem gebotenen Anstand sachlich und fair agieren und sich bei der Vielzahl der zu lösenden Probleme, egal ob auf örtlicher Ebene oder darüber hinaus, nicht entmutigen lassen. Bei diesen Menschen sage ich hiermit gern auch mal danke dafür, auch dann, wenn wir nicht immer einer Meinung sind.

In diesem Sinne, beste Grüße aus der Sächsischen Schweiz

Ivo Teichmann, MdL