Waldbrand Sächsische Schweiz

Es ist schnelleres Handeln geboten!

Das weitere, unverändert hohe Waldbrandrisiko für die Sächsische Schweiz drängt zum Handeln.

Die Massen an Totholz in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz gefährden nicht nur die Besucher und Einsatzkräfte, im Ernstfall wird die Zugänglichkeit extrem erschwert. Das sehen nicht nur wir Bewohner, sondern auch die einberufene Fachkommission so.

Auch der zögerliche Umbau zum brandfesteren Laubmischwald wirft berechtigte Fragen auf. 1990 wurde der Wirtschaftswald mit hohem Fichtenbestand zum Nationalpark Sächsische Schweiz. Eingriffe sind folglich nur in den Pflegezonen erlaubt, also auf nur noch etwa 25 Prozent der Fläche. Für den Großteil gilt das Prinzip „Natur Natur sein lassen“. Es soll sich eine vielfältige Waldwildnis entwickeln. Festzustellen ist jedoch, dass dort, wo Fichten abgestorben oder verbrannt sind, weitestgehend wieder Fichten wachsen. Hier bedarf es nach meiner Überzeugung der gezielten Hilfe für den Waldumbau durch fachkundige Pflanzungen.

Es war, wie die Kommission unterstreicht, eine Riesenleistung aller beteiligten Kräfte, den Brand im Sommer 2022 zu bekämpfen. Aber wir hatten auch viel Glück, denn der Wind drehte und trieb den Brand nicht weiter voran und es kamen im Unterschied zur Böhmischen Schweiz (noch) keine Wohngebäude zu Schaden.

Der im Internet für jedermann nachlesbare Bericht der Fachkommission enthält viele Vorschläge, die nun zügig umgesetzt werden sollten.

Dazu gehört eine bessere Luftüberwachung aus, um Brände frühzeitig zu erkennen und schneller reagieren zu können. Gefordert wird die gezieltere Ausbildung und bessere Ausrüstung der Einsatzkräfte für Waldbrände, die Verfügbarkeit von Löschhubschraubern sowie mehr Zisternen und mobile Löschwasserbehälter für die Sächsische Schweiz. Für den Nationalpark schlägt der Bericht außerdem vor, die Rettungswege zu pflegen und Wegränder von Totholz freizuhalten. Auch angrenzend an Wohnbauten sei Totholz zu „minimieren“.

Innenministerium und Umweltministerium wollen bis Sommer die Maßnahmen abwägen und zu einem gemeinsamen Konzept kommen. Ich finde, man lässt sich zu viel Zeit. Zum Einen sind viele Forderungen längst bekannt und zum Anderen drängt die Zeit.

Der nächste trockene Sommer steht vor der Tür und wir sollten handeln!

In diesem Sinne

Ihr Ivo Teichmann, Landtagsabgeordneter Sächsische Schweiz

www.ivo-teichmann.de