Altersarmut erreicht neuen Rekordwert

Die Altersarmut erreicht in Deutschland einen neuen Rekordwert

Im Vergleich zu 2021 mussten 2022 rund zwölf Prozent mehr Rentner Grundsicherung beantragen.

Immer mehr Rentner treten den entwürdigenden Weg zum Sozialamt an und drohen in die Altersarmut abzurutschen. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Danach ist die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter allein von Juni bis September 2022 innerhalb von drei Monaten von 628.570 auf nun 647.515 gestiegen. Das sind 18.945 Betroffene mehr.

Es wird deutlich, die rasante Inflation kommt besonders spürbar bei den Armen an.

Liegt das Einkommen eines Menschen im Alter unter 60 Prozent des Medianeinkommens, ist er von relativer Altersarmut bedroht.

Obwohl Frauen 40 Jahre lang gearbeitet haben, werden Millionen Frauen in Deutschland zu wenig Rente beziehen. Ihnen droht Altersarmut. Es ist bitter, wenn man heute ermittelt, dass jede dritte Frau mit einer Vollzeitstelle in Deutschland auch nach 40 Arbeitsjahren auf eine Rente von weniger als 1.000 Euro netto zusteuert. 2,7 Millionen Frauen sind davon betroffen. Bei insgesamt 7,1 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmerinnen entspricht das einem Anteil von rund 38 Prozent.

Um auf eine Monatsrente von 1.000 Euro netto zu kommen, müssen Beschäftigte aktuell 40 Jahre lang durchgehend 2.844 Euro brutto im Monat verdienen. Für einen Anspruch auf 1.200 Euro Rente bräuchten Arbeitnehmer 40 Jahre lang einen Bruttomonatslohn von 3.413 Euro, ermittelte das zuständige Bundesarbeitsministerium.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass unser Land auch hier dringend einer Kurskorrektur bedarf. Menschen mit einer 40jährigen Vollerwerbsbiografie müssen eine auskömmliche Rente beziehen können und in Würde ihren verdienten Ruhestand erleben. Alles Andere ist ein Armutszeugnis für unser Land und die aktuelle Politik.

Ivo Teichmann